UV-Strahlung und Sonnenschutz

Veröffentlicht am 16. Juli 2024 | Durchschnittliche Lesedauer 01:57 Min.

Viele Menschen in Deutschland ignorieren trotz des Krebsrisikos durch UV-Strahlung den Sonnenschutz. 96 Prozent der Befragten einer Forsa-Umfrage für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wissen, dass UV-Strahlung krebserregend ist. Dennoch wird das Thema im Alltag vernachlässigt. Insbesondere bei sportlichen Aktivitäten im Freien, Freiluftveranstaltungen, Spaziergängen oder der Gartenarbeit wird oft auf den Sonnenschutz verzichtet. Sonnenschutz ist nicht nur im Kontext der (Sommer-) Urlaubsplanung relevant. Auch bei öffentlichen Freiluftveranstaltungen in den Sommermonaten ist Sonnenschutz von wesentlicher Bedeutung. Laut der Umfrage schützen sich allerdings nur 42 Prozent der Befragten. Dabei gilt die Regel: Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel, insbesondere in Bezug auf Kinder. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, später an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, erheblich.

Wie kann man sich optimal vor UV-Strahlung schützen? ?

Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

  1. Sonnencreme: Verwenden Sie eine Sonnencreme mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor (am besten LSF 50) und breitem UVA- und UVB-Spektrum. Tragen Sie die Sonnencreme großzügig auf allen unbedeckten Hautpartien auf und erneuern Sie die Anwendung regelmäßig, insbesondere nach dem Schwitzen oder Schwimmen.

  2. Schutzkleidung: Tragen Sie langärmlige Kleidung aus dichtem Stoff, die auch UV-Strahlen blockiert. Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und ein breitkrempiger Hut bieten zusätzlich Schutz für Gesicht, Augen und Kopf. Beim Baden empfiehlt sich, insbesondere für Kinder, langärmlige Badekleidung.

  3. Vermeidung der Mittagssonne: Versuchen Sie, die intensive Mittagssonne zwischen 10 und 16 Uhr zu meiden, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist. Suchen Sie Schatten auf oder tragen Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen.

  4. UV-Schutz im Auto: Bedenken Sie, dass auch im Auto UV-Strahlen durch Fensterscheiben eindringen können. Verwenden Sie gegebenenfalls Sonnenschutzfolien an den Fenstern.

Achtung, bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten: Kinderhaut ist besonders empfindlich. Achten Sie darauf, dass Kinder adäquat geschützt sind und sich nicht zu lange der Sonne aussetzen.

Durch die konsequente Anwendung dieser Schutzmaßnahmen können Sie sich effektiv vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung schützen und das Risiko für Sonnenschäden und Hautkrebs reduzieren.

Wie funktioniert Sonnencreme?

Sonnencreme funktioniert durch eine Kombination verschiedener Inhaltsstoffe, die gemeinsam dazu dienen, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen.

  1. Physikalische Filter: So genannte physikalische oder mineralische Filter wie Titanoxid oder Zinkoxid reflektieren die UV-Strahlen von der Hautoberfläche weg. Diese Mineralien bilden eine Schutzschicht auf der Haut, die die Strahlen nach außen abweist.

  2. Chemische Filter: Chemische Filter in Sonnencremes absorbieren die UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um, die dann von der Haut abgeleitet wird. Diese Filter ziehen in die oberen Hautschichten ein und dienen dazu, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen.

  3. Breitband-Schutz: Hochwertige Sonnencremes bieten einen breitbandigen Schutz, der sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlen schützt. UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand, während UVA-Strahlen für vorzeitige Hautalterung, Pigmentstörungen und langfristige Schäden verantwortlich sind.

  4. Lichtschutzfaktor (LSF): Der Lichtschutzfaktor auf der Sonnencreme gibt an, wie gut sie vor Sonnenbrand schützt. Je höher der LSF, desto länger kann man sich der Sonne aussetzen, ohne Schäden zu erleiden.

Es ist wichtig, Sonnencreme regelmäßig und großzügig anzuwenden, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.

 

Autorin:

Dr. med. Charlotte Kinateder
Fachärztin für Allgemeinmedizin

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