Auf den Punkt: Facts zu Covid-19

Veröffentlicht am 20. März 2023 | Durchschnittliche Lesedauer 03:00 Min.

Was bewirkt eine akute Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2?

Covid-19 ist eine durch Tröpfchen übertragene Erkrankung, die in der Akutphase die oberen Atemwege betrifft. Der Erreger ist das Coronavirus SARS-CoV-2. Nach Ansteckung mit dem Virus dauert es zwischen zwei Tagen und ca. zwei Wochen (Inkubationsphase), bis die Erkrankung ausbricht. Dabei verläuft die Erkrankung individuell sehr unterschiedlich: Von asymptomatischen Verläufen, über Verläufe mit milden grippalen Symptomen bis hin zu schweren Lungenentzündungen ist das Bild der akuten Corona-Infektion sehr variabel. In manchen Fällen kommt es auch zu erweiterten Krankheitsbeschwerden wie beispielsweise Magen-Darm- Beschwerden, Bindehautentzündungen, Hauterscheinungen oder Brustschmerzen. Ab dem Alter von 65 Jahren steigt das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-Infektion steil an. Im Vergleich zur saisonalen Grippeinfektion zeigt sich im Fall von Covid-19 ein höherer Anteil beatmungspflichtiger Patienten sowie längere Beatmungszeiträume und ebenso ein höherer Anteil von extrapulmonalen Komplikationen.

Wie gelingt ein Corona-Nachweis?

Der Erregernachweis gelingt mittels PCR-Test (Auswertung in einem Labor innerhalb von 1-3 Werktagen) oder mittels Antigen-Schnelltest. In beiden Fällen gelingt der Gewinn von Virusmaterial durch einen Nasen-Rachen-Abstrich. Aus medizinischer Sicht ist, trotz der Änderungen von Maskenpflicht und Testverordnungen seit 1.3.2023, bei Auftreten von grippalen Symptomen zum Eigen- und Fremdschutz die Durchführung eines Antigen-Schnelltests weiterhin sinnvoll und ratsam. Einen PCR-Test können wir in der Praxis nur noch bei Nachweis eines positiven Antigen-Schnelltests oder bei klinisch typischen Symptomen durchführen.

Wie funktionieren die mRNA Impfstoffe gegen SARS-CoV-2?

Die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 sind so konzipiert, dass die körpereigene Produktion von neutralisierenden Antikörpern gegen das Virus SARS-CoV-2 erreicht wird. Diese Antikörper verbleiben im Körper und binden bei Auftreten sofort an das Virus, „neutralisieren“ es und verhindern das Eindringen des Virus in die menschlichen Zellen. Somit enthält ein mRNA-Impfstoff selbst keine viralen Proteine, sondern nur die Informationen, die unsere eigenen Zellen benötigen, um ein Virusmerkmal zu produzieren, das die gewünschte Immunantwort auslöst.

Sollte man sich gegen „Corona“ impfen lassen?

Die ständige Impfkomission in Deutschland (STIKO) veröffentlicht regelmäßige Updates und Empfehlungen im Zusammenhang mit der Impfung gegen „Corona". Aktuell geltend ist die 23. Aktualisierung vom 17.11.2022. Die Impfempfehlung gilt für alle Personen und wird inzwischen bereits für Säuglinge ab 6 Monaten durchgeführt. Lediglich bei sehr alten und gebrechlichen Menschen sowie bei Patienten, die an einer fortschreitenden, palliativen Erkrankung und damit zusammenhängend an einem schlechtem Allgemeinzustand leiden, sollte die Durchführung einer Impfung strenger abgewogen werden. In diesem Zusammenhang gilt es unerwünschte Wirkungen der Impfungen wie Fieber, Durchfall und Erbrechen zu vermeiden, um die Lebensqualität dieser Patienten:innen nicht noch weiter zu beeinträchtigen.

Die Grundimmunisierung gegen Covid-19 besteht aus zwei Impfdosen im Abstand von 3 - 6 Wochen, je nach Impfstoff. Im Moment ist weiterhin eine Auffrischimpfung nach Ablauf von 6 - 8 Monaten nach der Grundimmunisierung beziehungsweise nach einer Corona-Erkrankung empfohlen, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, der an die Omikron-Variante adaptiert ist. Eine weitere Auffrischimpfung (4. Impfung) ist eine „kann-Empfehlung“. Fakt ist, durch die Impfung wird das Risiko, ernsthaft an Corona zu erkranken, deutlich reduziert. Covid-19 ist eine ernstzunehmende Erkrankung und eine Impfung ist das beste Mittel gegen eine Infektion, sie dient dabei dem Selbst- und dem Fremdschutz.

Und was ist mit den Argumenten von Impfgegnern, könnten sie nicht doch recht haben?!

Kein medizinisches Produkt, so auch kein Impfstoff gegen Covid-19 ist zu 100 % frei von Nebenwirkungen. Hierbei handelt es sich um eine unmögliche Erwartung an die Medizin! Obwohl es Impfdurchbrüche gibt - und diese auch zu erwarten sind - ist die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken unter Geimpften viel geringer als unter Nicht-Geimpften.

Es wird von Impfgegnern behauptet, dass man Daten zur Impfung nicht trauen könne, da die echten Daten vorenthalten werden würden. Allerdings arbeiten weltweit viele unterschiedliche Wissenschaftlerinnen an Impfungen gegen Covid-19 und diese kommen unabhängig voneinander zu gleichen Ergebnissen. Zudem werden diese Forschungsergebnisse auch ständig der Kontrolle von anderen Wissenschaftlerinnen unterzogen. Für eine Fälschung solcher Daten zu den Impfstoffen müssten sich also tausende Forschende dazu bereit erklären, falsche Informationen zu veröffentlichen. Das ist unrealistisch!

Wie wird man immun gegen „Corona“?

Eine Verbesserung der eigenen Immunität erreicht man entweder durch mehrfache Infektionen mit SARS-CoV-2 oder durch mehrfache Impfungen. Die dritte Möglichkeit entsteht durch eine Mischung aus Infektion und Impfung (sog. hybride Immunität). Durch die Impfung beziehungsweise eine verbesserte Immunität wird das Auftreten von schweren Verläufen erreicht, allerdings kein dauerhafter Schutz vor einer erneuten Corona-Infektion. Eine Durchbruchsinfektion trotz Impfung, Reinfektion nach Erstinfektion und/oder Übertragung (auch bei asymptomatischem Verlauf) kann auch trotz eines vorhandenen Impfschutzes nicht sicher vermieden werden.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen in unserer Sprechstunde jederzeit zur Verfügung.

Ihr Team vom MVZ Renard & Kollegen

Quellen: Amboss Miamed digitale Bibliothek, RKI (Zugriff 12.3.23), Deutsches Ärzteblatt Heft 4/27, Januar 2023

Autorin:

Dr. med. Charlotte Kinateder
Fachärztin für Allgemeinmedizin

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