Fieber: Störenfried oder Schutzmechanismus des Körpers?!
Wie geht man damit um?

Veröffentlicht am 03. April 2024 | Durchschnittliche Lesedauer 01:54 Min.

Fieber bedeutet, ganz allgemein gesagt, eine Erhöhung der Körpertemperatur über 38,5°C. Es handelt sich dabei um eine häufige Reaktion des Körpers, die meistens im Zusammenhang mit akuten viralen Infektionen auftritt. Fieber ist oftmals ein unangenehmer Begleiter bei grippalen Infekten und geht dann meist mit körperlicher Abgeschlagenheit und Mattigkeit einher. Aufgrund dieser unangenehmen Begleitsymptome, denken die meisten Menschen, es sei wichtig, Fieber so schnell wie möglich zu senken. Aber ist das wirklich sinnvoll?! Es ist grundsätzlich wichtig zu verstehen, dass Fieber in vielen Fällen ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers ist, der dazu beiträgt, Krankheitserreger zu bekämpfen und die Genesung zu unterstützen. Das bedeutet: Fieber ist prinzipiell „gut“!

Schauen wir uns alles rund um’s Symptom „Fieber“ hier einmal genauer an:

Ab wann hat ein Mensch Fieber?

Fieber ist eine erhöhte Körpertemperatur, die als Reaktion auf eine Krankheit oder Infektion auftritt. Normalerweise beträgt die Körpertemperatur eines gesunden Erwachsenen etwa 36-37°C. Fieber wird definiert als eine Körpertemperatur von über 38,5°C - abhängig davon, an welchen Körperstellen man die Temperatur misst:

Rektal, das heisst im Popo, wird Fieber typischerweise ab einer Temperatur von über 38 °C definiert. Bei der Messung unter der Zunge oder in der Achselhöhle liegen die kritischen Grenzwerte bei ≥37,7 °C.

Von einer Fiebervorstufe (= subfebrile Temperatur) spricht man bei Messergebnissen zwischen 37,5 °C und 38 °C liegt.

Es ist wichtig, diese Temperaturbereiche zu kennen, um Fieber richtig zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.

In welchen Situationen bekommt ein Mensch Fieber?

Fieber ist prinzipiell der Ausdruck einer körperlichen Entzündungsreaktion - daher kann es verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Infektionen durch Viren oder Bakterien, Entzündungen an einer Körperstelle, die sich auf den ganzen Körper auswirkt, allergische Reaktionen oder andere Erkrankungen. Somit ist Fieber ein körpereigenes Alarmsymptom, dass gerade ein (meist) entzündlicher Vorgang im Körper stattfindet.

Warum ist Fieber wichtig?

Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers, die dazu beiträgt, Krankheitserreger zu bekämpfen und die Immunantwort zu stärken. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur unterstützt der Körper die Funktion von bestimmten Immunzellen, beschleunigt den Stoffwechsel und hemmt das Wachstum von Krankheitserregern. In vielen Fällen ist Fieber also ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv gegen eine Krankheit kämpft. Es kann auch helfen, die Dauer einer Infektion zu verkürzen und die Genesung zu beschleunigen. Daher ist Fieber prinzipiell „gut“!

Wie geht man mit Fieber um?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, Fieber zu kontrollieren und gleichzeitig den Körper bei der Bekämpfung von Krankheitserregern zu unterstützen:

  1. Ruhe und ausreichend Flüssigkeitszufuhr: Bei Fieber ist es wichtig, sich auszuruhen und viel zu trinken (mindestens 2,0-3,0 Liter pro Tag - Tee oder stilles Wasser), um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen und den Stoffwechsel zu unterstützen.
  2. Medikamentöse Behandlung: Bei Bedarf können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen oder Novaminsulfon eingenommen werden, um das Fieber zu senken und die Symptome zu lindern. Es ist jedoch wichtig, diese Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker einzunehmen, denn: Man muss Fieber nicht prinzipiell senken! Man braucht dafür nur sehr geringe Dosierungen der genannten Medikamente!
  3. Körperabkühlung: Um das Wohlbefinden zu verbessern, können auch äußere Maßnahmen zur Körperabkühlung wie feuchte Wadenwickel oder ein lauwarmes Bad helfen.
  4. Arztbesuch: Wenn das Fieber anhält, sehr hoch ist (das heißt > 39°C) oder mit anderen Symptomen einhergeht, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen und die geeignete Behandlung zu erhalten.

Wer sollte sich bei Fieber immer direkt in eine ärztliche Behandlung begeben?

  • Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen
  • Patientinnen oder Patientin, die sich einer laufenden Chemo- oder Immuntherapie unterziehen
  • Ältere oder hilfsbedürftige Menschen
  • Fieber nach Aufenthalt in den Tropen oder in tropischen Ländern
  • Falls Fieber bei einem ansonsten immungesunden Menschen länger als drei Tage anhält oder immer wieder auftritt oder falls man es nicht mehr schafft, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen

Fazit:

Fieber ist eine normale Reaktion des Körpers auf Krankheitserreger und kann dazu beitragen, den Heilungsprozess zu unterstützen. Es ist wichtig, mit Fieber angemessen umzugehen, indem man auf den eigenen Körper hört, Ruhe und ausreichend Flüssigkeit zuführt und bei Bedarf ärztlichen Rat einholt. Indem wir das Fieber als einen Teil des Heilungsprozesses verstehen und respektieren, können wir dazu beitragen, unsere Gesundheit zu erhalten und wiederherzustellen.

Quelle: Unterstützend generiert mit KI

Autorin:

Dr. med. Charlotte Kinateder
Fachärztin für Allgemeinmedizin

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